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Simon-Verlag-BW in seinem neuen Standpunkt

 

Seit dem 01. September 2023 hat der Simon-Verlag für seine Geschäfte die folgende Adresse:

 

                                                           Elisabeth Simon

                                                           Stiftungsresidenz Luisental

                                                           Brucknerstr. 15

                                                           App. 213

                                                           28359 Bremen

                                                           Tel.: 0421/2382-324

 

Alle Anfragen und Vorschläge jetzt bitte an diese Adresse. Wer war Bruckner? Der jetzt seinen Namen für den neuen Ort des Verlages gibt. Bruckner steht auf der Schwelle zwischen Klassik und Moderne und hat mit seinen sieben (oder eventuell elf) Sinfonien die moderne Musik stärker geprägt als wir ahnen. Der große Dirigent Thiemann will dieses Erbe jetzt für die deutsche Musik sichtbar machen. Er nutzte die Pandemie um mit der Einspielung des gesamten Bruckners zu beginnen.

Wir können uns also darauf freuen, in einigen Wochen, alle Werke von Bruckner hören zu können.

Dieser tief religiöse Musiker, mit seiner wunderbaren Musik, soll der Wegweiser des kleinen Simon-Verlages werden.

 

 

 

 

Wir schicken jeden Titel versandkostenfrei, selbst wenn Ihr Buchhändler das Buch nicht besorgen möchte.

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Sie finden uns Halle 2 Stand D403

 

Lesungen:

Brezel, Feder, Klage, Pause, Firlefanz ‒ Literarische Fußstapfen Walter Benjamins

Begnadeter Erzähler und Influencer für junge Menschen

Veranstalter: Simon-Verlag für Bibliothekswissen

Kurzbeschreibung

Ein Vierteljahrhundert hat der Literaturwissenschaftler und Deutschlehrer Roland Jerzewski Schülerinnen und Schüler in Berlin und München mit relativ leicht zugänglichen Texten Walter Benjamins aus der "Berliner Kindheit um 1900" und mit einigen seiner "Denkbilder" bekannt gemacht. Entstanden sind daraus Schreibversuche, die zu einem veritablen Kompendium jugendlichen Fabulierens gebündelt - ein vielstimmiges Angebot für ein literaturinteressiertes Publikum darstellen. Im Zentrum steht diesmal nicht der subtile Philosoph, sondern der begnadete Erzähler Walter Benjamin. Der Band lenkt unseren Blick in eine von Benjamins Texten angeregte Schreibwerkstatt. Dabei kann man dem Duft von "Café crème" in einem Pariser Bistrot nachspüren, hoch über Neapel ungehemmt "Frische Feigen" vertilgen, im Märchenwald vom rätselhaften "Maulbeer-Omelette" kosten oder am "Wintermorgen" mit dem Bratapfel aus der Ofenröhre zugleich in verborgene Schichten des eigenen Lebens eintauchen. Walter Benjamin als kostbarer Wegbegleiter, sobald man sich einmal auf ihn eingelassen hat! .

Mitwirkende: Roland Jerzewski

 

Annas Blut oder Mit dem Wind segeln kann doch jeder 

Leukämie und was nun? Ein Mutmacher!

Veranstalter: Simon-Verlag für Bibliothekswissen

Kurzbeschreibung

Was ist, wenn nur Alleinsein dein Leben rettet? Sie ist erfolgreich, beliebt und Mittelpunkt jeder Party. Anna, die lebenslustige Wettermoderatorin, träumt von einer Segelreise mit ihrem Mann über den Atlantik. Als sie die Diagnose Blutkrebs erhält, muss sie für mehrere Wochen ins Krankenhaus. Anna überlebt die lebensnotwendige Transplantation ihres Knochenmarks, doch danach ist alles anders. Anna muss sich von anderen Menschen isolieren. Sie kann nicht mehr arbeiten und die geplante Seereise findet nicht statt. Doch Anna gibt nicht auf und sucht ihren Weg in ihr neues Leben.

Mitwirkende: Annette Mertens

 
 
 

Lesung | Roland Jerzewski

Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz - In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins

Im Rahmen der Ausstellung „Expeditionen in die Tiefe der Erinnerung – Walter Benjamins Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“ liest Roland Jerzewski aus seinem Sammelband Texte, die von der Berliner Kindheit inspiriert wurden. 

Ein Vierteljahrhundert lang hat der Literaturwissenschaftler und Deutschlehrer Roland Jerzewski Schülerinnen und Schüler in Berlin und München mit relativ leicht zugänglichen Texten Walter Benjamins aus der „Berliner Kindheit um 1900“ und mit einigen seiner kulinarischen „Denkbilder“ bekannt gemacht. Entstanden sind daraus Schreibversuche, die – zu einem veritablen Kompendium jugendlichen Fabulierens gebündelt – ein vielstimmiges Angebot für ein literaturinteressiertes Publikum darstellen. Im Zentrum steht diesmal nicht der subtile Philosoph, sondern der begnadete Erzähler Walter Benjamin. Der Band lenkt unseren Blick in eine von Benjamins Texten angeregte Schreibwerkstatt. Dabei kann man dem Duft von „Café crème“ in einem Pariser Bistrot nachspüren, hoch über Neapel ungehemmt „Frische Feigen“ vertilgen, im Märchenwald vom rätselhaften „Maulbeer-Omelette“ kosten oder am „Wintermorgen“ mit dem Bratapfel aus der Ofenröhre zugleich in verborgene Schichten des eigenen Lebens eintauchen.

Musikalisch begleitet wird die Lesung vom „Ensemble Bizarre“ mit Joanna Petryka-Wawrowska (Sopran), Karol Borsuk (Komposition, Violine) und Bernd Goebel (Cello)

Eintritt: 10 €, erm. 7 €

Zeit: 16. Dezember 2022, 18:00–19:30 Uhr

Ort: Festsaal im Schloss Britz, Alt-Britz 73, 12359 Berlin

Roland Jerzewski, „Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz – In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins“, 2020, 183 S., Softcover, 15 €, ISBN 978-3-945610-53-4

Konzert Gitarre

Konzert Gitarre

Wir laden ein zu einem Konzert mit Maria Minder und 2 Uraufführungen von Art Oliver Simon

Am 26.11.um 18.00 Uhr in der Riehlstraße 13 in Berlin Charlottenburg

Mit Gesprächen und einem anschließenden Austausch über Musik heute und in Zukunft - Treffen unter Freunden der modernen Musik.

BUCH BERLIN

Wir sind wieder dabei - bei der BuchBerlin - wir sind einer von mehr als 300 Ausstellern. Sicher wird es wieder viel Gelegenheit zu anregendem Austausch geben.

Sie finden uns mit unserem


Stand "Jakobsweg 17"


BUCHBERLIN


vom 17. bis 18. September 2022 in der ARENA Berlin


5 Min Fußweg vom S- und Regional-Bahnhof Treptower Park


Öffnungszeiten:
Samstag 17.09.2022 von 10 bis 18 Uhr
Sonntag 18.09.2022 von 10 bis 17 Uhr


Wir freuen uns auf Sie / auf Euch.

Flötistin Antonella Bini, Genua kommt nach Berlin

und spielt

In einem Konzert am 27.8

Reghezza: Thoughts for Solo Flute, W.A. Schultz Japanische Nebellandschaft,  V.Dinescu Immaginabile , Art-Oliver Simon:Sphinx (Thema 3), Skizzen for solo bassflute.

Um 18.30 bei Simon, Achtung Adressänderung: Fuggerstraße 29, 10777 Berlin, Erdgeschoss Musikzimmer Tel 030 3216281

(Verbindungen U-Bahn Linie 2 bis Kaiserdamm, S-Bahn Ring bis Messe Nord)

Nach dem Konzert sind Sie zu Begegnungen und Gesprächen herzlich eingeladen mit Kostproben aus der italienischen Küche.

Der Eintritt ist frei. Bitte vorher bis zum 20.8. schriftlich anmelden (per email, fax oder Brief)

Art Oliver Simon ( 0179-4747992),   Simon-Verlag BW ( 030- 44739575)

Lesungen

Roland Jerzewski liest aus seinem Buch „Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz. In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins


Bücher, die uns bewegten

Martine Demay "Trobadora Beatriz" von Irmtraud Morgner

Bücher, die uns bewegten

Roland Jerzewski: "...diese Stunde, die wie ein Pfeil im Herzen des Tages zittert"

Lesung | Roland Jerzewski

Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz - In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins

Im Rahmen der Ausstellung „Expeditionen in die Tiefe der Erinnerung – Walter Benjamins Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“ liest Roland Jerzewski aus seinem Sammelband Texte, die von der Berliner Kindheit inspiriert wurden. 

Ein Vierteljahrhundert lang hat der Literaturwissenschaftler und Deutschlehrer Roland Jerzewski Schülerinnen und Schüler in Berlin und München mit relativ leicht zugänglichen Texten Walter Benjamins aus der „Berliner Kindheit um 1900“ und mit einigen seiner kulinarischen „Denkbilder“ bekannt gemacht. Entstanden sind daraus Schreibversuche, die – zu einem veritablen Kompendium jugendlichen Fabulierens gebündelt – ein vielstimmiges Angebot für ein literaturinteressiertes Publikum darstellen. Im Zentrum steht diesmal nicht der subtile Philosoph, sondern der begnadete Erzähler Walter Benjamin. Der Band lenkt unseren Blick in eine von Benjamins Texten angeregte Schreibwerkstatt. Dabei kann man dem Duft von „Café crème“ in einem Pariser Bistrot nachspüren, hoch über Neapel ungehemmt „Frische Feigen“ vertilgen, im Märchenwald vom rätselhaften „Maulbeer-Omelette“ kosten oder am „Wintermorgen“ mit dem Bratapfel aus der Ofenröhre zugleich in verborgene Schichten des eigenen Lebens eintauchen.

Musikalisch begleitet wird die Lesung vom „Ensemble Bizarre“ mit Joanna Petryka-Wawrowska (Sopran), Karol Borsuk (Komposition, Violine) und Bernd Goebel (Cello)

Eintritt: 10 €, erm. 7 €

Zeit: 16. Dezember 2022, 18:00–19:30 Uhr

Ort: Festsaal im Schloss Britz, Alt-Britz 73, 12359 Berlin

Roland Jerzewski, „Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz – In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins“, 2020, 183 S., Softcover, 15 €, ISBN 978-3-945610-53-4

Konzert Gitarre

Konzert Gitarre

Wir laden ein zu einem Konzert mit Maria Minder und 2 Uraufführungen von Art Oliver Simon

Am 26.11.um 18.00 Uhr in der Riehlstraße 13 in Berlin Charlottenburg

Mit Gesprächen und einem anschließenden Austausch über Musik heute und in Zukunft - Treffen unter Freunden der modernen Musik.

BUCH BERLIN

Wir sind wieder dabei - bei der BuchBerlin - wir sind einer von mehr als 300 Ausstellern. Sicher wird es wieder viel Gelegenheit zu anregendem Austausch geben.

Sie finden uns mit unserem


Stand "Jakobsweg 17"


BUCHBERLIN


vom 17. bis 18. September 2022 in der ARENA Berlin


5 Min Fußweg vom S- und Regional-Bahnhof Treptower Park


Öffnungszeiten:
Samstag 17.09.2022 von 10 bis 18 Uhr
Sonntag 18.09.2022 von 10 bis 17 Uhr


Wir freuen uns auf Sie / auf Euch.

Flötistin Antonella Bini, Genua kommt nach Berlin

und spielt

In einem Konzert am 27.8

Reghezza: Thoughts for Solo Flute, W.A. Schultz Japanische Nebellandschaft,  V.Dinescu Immaginabile , Art-Oliver Simon:Sphinx (Thema 3), Skizzen for solo bassflute.

Um 18.30 bei Simon, Achtung Adressänderung: Fuggerstraße 29, 10777 Berlin, Erdgeschoss Musikzimmer Tel 030 3216281

(Verbindungen U-Bahn Linie 2 bis Kaiserdamm, S-Bahn Ring bis Messe Nord)

Nach dem Konzert sind Sie zu Begegnungen und Gesprächen herzlich eingeladen mit Kostproben aus der italienischen Küche.

Der Eintritt ist frei. Bitte vorher bis zum 20.8. schriftlich anmelden (per email, fax oder Brief)

Art Oliver Simon ( 0179-4747992),   Simon-Verlag BW ( 030- 44739575)

Lesungen

Roland Jerzewski liest aus seinem Buch „Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz. In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins


Bücher, die uns bewegten

Martine Demay "Trobadora Beatriz" von Irmtraud Morgner

Bücher, die uns bewegten

Roland Jerzewski: "...diese Stunde, die wie ein Pfeil im Herzen des Tages zittert"

Lesung | Roland Jerzewski

Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz - In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins

Im Rahmen der Ausstellung „Expeditionen in die Tiefe der Erinnerung – Walter Benjamins Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“ liest Roland Jerzewski aus seinem Sammelband Texte, die von der Berliner Kindheit inspiriert wurden. 

Ein Vierteljahrhundert lang hat der Literaturwissenschaftler und Deutschlehrer Roland Jerzewski Schülerinnen und Schüler in Berlin und München mit relativ leicht zugänglichen Texten Walter Benjamins aus der „Berliner Kindheit um 1900“ und mit einigen seiner kulinarischen „Denkbilder“ bekannt gemacht. Entstanden sind daraus Schreibversuche, die – zu einem veritablen Kompendium jugendlichen Fabulierens gebündelt – ein vielstimmiges Angebot für ein literaturinteressiertes Publikum darstellen. Im Zentrum steht diesmal nicht der subtile Philosoph, sondern der begnadete Erzähler Walter Benjamin. Der Band lenkt unseren Blick in eine von Benjamins Texten angeregte Schreibwerkstatt. Dabei kann man dem Duft von „Café crème“ in einem Pariser Bistrot nachspüren, hoch über Neapel ungehemmt „Frische Feigen“ vertilgen, im Märchenwald vom rätselhaften „Maulbeer-Omelette“ kosten oder am „Wintermorgen“ mit dem Bratapfel aus der Ofenröhre zugleich in verborgene Schichten des eigenen Lebens eintauchen.

Musikalisch begleitet wird die Lesung vom „Ensemble Bizarre“ mit Joanna Petryka-Wawrowska (Sopran), Karol Borsuk (Komposition, Violine) und Bernd Goebel (Cello)

Eintritt: 10 €, erm. 7 €

Zeit: 16. Dezember 2022, 18:00–19:30 Uhr

Ort: Festsaal im Schloss Britz, Alt-Britz 73, 12359 Berlin

Roland Jerzewski, „Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz – In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins“, 2020, 183 S., Softcover, 15 €, ISBN 978-3-945610-53-4

Konzert Gitarre

Konzert Gitarre

Wir laden ein zu einem Konzert mit Maria Minder und 2 Uraufführungen von Art Oliver Simon

Am 26.11.um 18.00 Uhr in der Riehlstraße 13 in Berlin Charlottenburg

Mit Gesprächen und einem anschließenden Austausch über Musik heute und in Zukunft - Treffen unter Freunden der modernen Musik.

BUCH BERLIN

Wir sind wieder dabei - bei der BuchBerlin - wir sind einer von mehr als 300 Ausstellern. Sicher wird es wieder viel Gelegenheit zu anregendem Austausch geben.

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BUCHBERLIN


vom 17. bis 18. September 2022 in der ARENA Berlin


5 Min Fußweg vom S- und Regional-Bahnhof Treptower Park


Öffnungszeiten:
Samstag 17.09.2022 von 10 bis 18 Uhr
Sonntag 18.09.2022 von 10 bis 17 Uhr


Wir freuen uns auf Sie / auf Euch.

Flötistin Antonella Bini, Genua kommt nach Berlin

und spielt

In einem Konzert am 27.8

Reghezza: Thoughts for Solo Flute, W.A. Schultz Japanische Nebellandschaft,  V.Dinescu Immaginabile , Art-Oliver Simon:Sphinx (Thema 3), Skizzen for solo bassflute.

Um 18.30 bei Simon, Achtung Adressänderung: Fuggerstraße 29, 10777 Berlin, Erdgeschoss Musikzimmer Tel 030 3216281

(Verbindungen U-Bahn Linie 2 bis Kaiserdamm, S-Bahn Ring bis Messe Nord)

Nach dem Konzert sind Sie zu Begegnungen und Gesprächen herzlich eingeladen mit Kostproben aus der italienischen Küche.

Der Eintritt ist frei. Bitte vorher bis zum 20.8. schriftlich anmelden (per email, fax oder Brief)

Art Oliver Simon ( 0179-4747992),   Simon-Verlag BW ( 030- 44739575)

Lesungen

Roland Jerzewski liest aus seinem Buch „Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz. In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins


Bücher, die uns bewegten

Martine Demay "Trobadora Beatriz" von Irmtraud Morgner

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Roland Jerzewski: "...diese Stunde, die wie ein Pfeil im Herzen des Tages zittert"

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Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz - In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins

Im Rahmen der Ausstellung „Expeditionen in die Tiefe der Erinnerung – Walter Benjamins Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“ liest Roland Jerzewski aus seinem Sammelband Texte, die von der Berliner Kindheit inspiriert wurden. 

Ein Vierteljahrhundert lang hat der Literaturwissenschaftler und Deutschlehrer Roland Jerzewski Schülerinnen und Schüler in Berlin und München mit relativ leicht zugänglichen Texten Walter Benjamins aus der „Berliner Kindheit um 1900“ und mit einigen seiner kulinarischen „Denkbilder“ bekannt gemacht. Entstanden sind daraus Schreibversuche, die – zu einem veritablen Kompendium jugendlichen Fabulierens gebündelt – ein vielstimmiges Angebot für ein literaturinteressiertes Publikum darstellen. Im Zentrum steht diesmal nicht der subtile Philosoph, sondern der begnadete Erzähler Walter Benjamin. Der Band lenkt unseren Blick in eine von Benjamins Texten angeregte Schreibwerkstatt. Dabei kann man dem Duft von „Café crème“ in einem Pariser Bistrot nachspüren, hoch über Neapel ungehemmt „Frische Feigen“ vertilgen, im Märchenwald vom rätselhaften „Maulbeer-Omelette“ kosten oder am „Wintermorgen“ mit dem Bratapfel aus der Ofenröhre zugleich in verborgene Schichten des eigenen Lebens eintauchen.

Musikalisch begleitet wird die Lesung vom „Ensemble Bizarre“ mit Joanna Petryka-Wawrowska (Sopran), Karol Borsuk (Komposition, Violine) und Bernd Goebel (Cello)

Eintritt: 10 €, erm. 7 €

Zeit: 16. Dezember 2022, 18:00–19:30 Uhr

Ort: Festsaal im Schloss Britz, Alt-Britz 73, 12359 Berlin

Roland Jerzewski, „Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz – In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins“, 2020, 183 S., Softcover, 15 €, ISBN 978-3-945610-53-4

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Wir laden ein zu einem Konzert mit Maria Minder und 2 Uraufführungen von Art Oliver Simon

Am 26.11.um 18.00 Uhr in der Riehlstraße 13 in Berlin Charlottenburg

Mit Gesprächen und einem anschließenden Austausch über Musik heute und in Zukunft - Treffen unter Freunden der modernen Musik.

BUCH BERLIN

Wir sind wieder dabei - bei der BuchBerlin - wir sind einer von mehr als 300 Ausstellern. Sicher wird es wieder viel Gelegenheit zu anregendem Austausch geben.

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BUCHBERLIN


vom 17. bis 18. September 2022 in der ARENA Berlin


5 Min Fußweg vom S- und Regional-Bahnhof Treptower Park


Öffnungszeiten:
Samstag 17.09.2022 von 10 bis 18 Uhr
Sonntag 18.09.2022 von 10 bis 17 Uhr


Wir freuen uns auf Sie / auf Euch.

Flötistin Antonella Bini, Genua kommt nach Berlin

und spielt

In einem Konzert am 27.8

Reghezza: Thoughts for Solo Flute, W.A. Schultz Japanische Nebellandschaft,  V.Dinescu Immaginabile , Art-Oliver Simon:Sphinx (Thema 3), Skizzen for solo bassflute.

Um 18.30 bei Simon, Achtung Adressänderung: Fuggerstraße 29, 10777 Berlin, Erdgeschoss Musikzimmer Tel 030 3216281

(Verbindungen U-Bahn Linie 2 bis Kaiserdamm, S-Bahn Ring bis Messe Nord)

Nach dem Konzert sind Sie zu Begegnungen und Gesprächen herzlich eingeladen mit Kostproben aus der italienischen Küche.

Der Eintritt ist frei. Bitte vorher bis zum 20.8. schriftlich anmelden (per email, fax oder Brief)

Art Oliver Simon ( 0179-4747992),   Simon-Verlag BW ( 030- 44739575)

Lesungen

Roland Jerzewski liest aus seinem Buch „Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz. In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins


Bücher, die uns bewegten

Martine Demay "Trobadora Beatriz" von Irmtraud Morgner

Bücher, die uns bewegten

Roland Jerzewski: "...diese Stunde, die wie ein Pfeil im Herzen des Tages zittert"

Lesung | Roland Jerzewski

Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz - In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins

Im Rahmen der Ausstellung „Expeditionen in die Tiefe der Erinnerung – Walter Benjamins Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“ liest Roland Jerzewski aus seinem Sammelband Texte, die von der Berliner Kindheit inspiriert wurden. 

Ein Vierteljahrhundert lang hat der Literaturwissenschaftler und Deutschlehrer Roland Jerzewski Schülerinnen und Schüler in Berlin und München mit relativ leicht zugänglichen Texten Walter Benjamins aus der „Berliner Kindheit um 1900“ und mit einigen seiner kulinarischen „Denkbilder“ bekannt gemacht. Entstanden sind daraus Schreibversuche, die – zu einem veritablen Kompendium jugendlichen Fabulierens gebündelt – ein vielstimmiges Angebot für ein literaturinteressiertes Publikum darstellen. Im Zentrum steht diesmal nicht der subtile Philosoph, sondern der begnadete Erzähler Walter Benjamin. Der Band lenkt unseren Blick in eine von Benjamins Texten angeregte Schreibwerkstatt. Dabei kann man dem Duft von „Café crème“ in einem Pariser Bistrot nachspüren, hoch über Neapel ungehemmt „Frische Feigen“ vertilgen, im Märchenwald vom rätselhaften „Maulbeer-Omelette“ kosten oder am „Wintermorgen“ mit dem Bratapfel aus der Ofenröhre zugleich in verborgene Schichten des eigenen Lebens eintauchen.

Musikalisch begleitet wird die Lesung vom „Ensemble Bizarre“ mit Joanna Petryka-Wawrowska (Sopran), Karol Borsuk (Komposition, Violine) und Bernd Goebel (Cello)

Eintritt: 10 €, erm. 7 €

Zeit: 16. Dezember 2022, 18:00–19:30 Uhr

Ort: Festsaal im Schloss Britz, Alt-Britz 73, 12359 Berlin

Roland Jerzewski, „Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz – In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins“, 2020, 183 S., Softcover, 15 €, ISBN 978-3-945610-53-4

Konzert Gitarre

Konzert Gitarre

Wir laden ein zu einem Konzert mit Maria Minder und 2 Uraufführungen von Art Oliver Simon

Am 26.11.um 18.00 Uhr in der Riehlstraße 13 in Berlin Charlottenburg

Mit Gesprächen und einem anschließenden Austausch über Musik heute und in Zukunft - Treffen unter Freunden der modernen Musik.

BUCH BERLIN

Wir sind wieder dabei - bei der BuchBerlin - wir sind einer von mehr als 300 Ausstellern. Sicher wird es wieder viel Gelegenheit zu anregendem Austausch geben.

Sie finden uns mit unserem


Stand "Jakobsweg 17"


BUCHBERLIN


vom 17. bis 18. September 2022 in der ARENA Berlin


5 Min Fußweg vom S- und Regional-Bahnhof Treptower Park


Öffnungszeiten:
Samstag 17.09.2022 von 10 bis 18 Uhr
Sonntag 18.09.2022 von 10 bis 17 Uhr


Wir freuen uns auf Sie / auf Euch.

Flötistin Antonella Bini, Genua kommt nach Berlin

und spielt

In einem Konzert am 27.8

Reghezza: Thoughts for Solo Flute, W.A. Schultz Japanische Nebellandschaft,  V.Dinescu Immaginabile , Art-Oliver Simon:Sphinx (Thema 3), Skizzen for solo bassflute.

Um 18.30 bei Simon, Achtung Adressänderung: Fuggerstraße 29, 10777 Berlin, Erdgeschoss Musikzimmer Tel 030 3216281

(Verbindungen U-Bahn Linie 2 bis Kaiserdamm, S-Bahn Ring bis Messe Nord)

Nach dem Konzert sind Sie zu Begegnungen und Gesprächen herzlich eingeladen mit Kostproben aus der italienischen Küche.

Der Eintritt ist frei. Bitte vorher bis zum 20.8. schriftlich anmelden (per email, fax oder Brief)

Art Oliver Simon ( 0179-4747992),   Simon-Verlag BW ( 030- 44739575)

Lesungen

Roland Jerzewski liest aus seinem Buch „Brezel, Feder, Pause, Klage, Firlefanz. In den literarischen Fußstapfen Walter Benjamins


Bücher, die uns bewegten

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Bücher, die uns bewegten

Roland Jerzewski: "...diese Stunde, die wie ein Pfeil im Herzen des Tages zittert"

Nachlass Artur Simon

Der größte Teil des Nachlasses von Artur Simon geht an das Phonogramm Archiv im Humboldt Forum Berlin. Doppelstücke von Büchern und Materialien werden verschenkt von Elisabeth Simon, Riehlstraße 13.

Bitte anmelden unter 030 - 3216281 oder 030 – 44739575 - bitte lange klingen lassen, nicht auf den AB sprechen. Danke.

Artur Simon 6.5. 1938 - 1.8. 2022

Er kämpfte sein ganzes Leben um die Anerkennung der Musikethnologie, ein Forschungsgebiet, das erst langsam Eingang in die Musikwissenschaft fand und es daher sehr lange an einer grundlegenden Methode und Forschung gefehlt hatte. Weder in der wissenschaftlichen Forschung noch in den wissenschaftlichen Publikationen fanden außereuropäische Musikkulturen eine weitreichende Beachtung. Dieses zeigte auch seine Wirkung auf das Personal, das sich diesem Gebiet widmen konnte. Daher war es ein Glück, dass Artur Simon an der alten Tradition des Phonogramm Archivs anknüpfen und dieses als Ausgangspunkt für Forschung und Netzwerkbildung nutzen konnte. Er vergrößerte den Bestand der Musikethnologischen Abteilung um ein mehrfaches der Sammlung die, er vorfand als er die Abteilung übernahm und machte sie international bekannt als Archiv für außereuropäische Musikkulturen, wie es der Jahreskongress des ICTM zeigte, den er als Vorsitzender in Berlin organisierte und von einer großen Anzahl ausländischer Kollegen besucht wurde. Daneben hat er die Forschungsarbeit immer in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten gestellt, die ihn für viele Monate in den Sudan, nach Indien und Indonesien führten. Sie wurden in zahlreichen Publikationen dokumentiert, die wir hier nicht einzeln aufführen wollen. Aber auch hier zeigte sich seine große Hingabe an die Musik, die zu einer engen Zusammenarbeit mit den sogenannten einheimischen Künstlern führte, wie sie in der Musikethnologie noch unbekannt war. Kisir und tanbura – Dahib Khalil in nubischer Sänger von Sai im Gespräch mit Artur Simon aus Berlin ist ein Dokument dieser neuen Kooperation ISBN 978-3-940862-34-1 und neuen Sicht auf eine fremde Musikkultur-

Aus den enge Kontakten mit Kollegen in der ganzen Welt sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten ergaben sich zahlreiche Anknüpfungspunkte in der Diskussion um außereuropäische Musikkulturen, die er versuchte in Konzerten im ethnologischen Museum einem Publikum zu vermitteln .Sie führten ihn aber auch zu einer grundlegenden Basis für eine weiterführende Diskussion um das Fach und seine Aufgaben: Ethnomusikologie. Aspekte, Metholden und Ziele. ISBN 978-3-945610-00-8.

Musik hatte für Artur Simon keine Grenzen, weder nationale noch ästhetische sie war für ihn die höchste Stufe der Kommunikation zwischen Menschen, deshalb liebten ihn die Künstler immer, mochten es der Flötenspieler aus Sumatra oder der nubische Sänger sein.  Möge dieses als sein Erbe erhalten bleiben.

Hans Joachim Hespos der große Musik Neuerer ist tot.( 13.3.1938- 18.7-2022)

Sein NeuAnders, die Welt zu bewegen begegnete uns, als wir die ersten Schritte mit unserem neuen Verlag in Richtung Neuer Musik unternahmen. Wir trafen ihn nach der Übergabe einiger Werke an die Akademie der Wissenschaften in Berlin. Sind Sie Herr Hespos fragte ich den Mann, der alleine in der Akademie der Wissenschaften in Berlin saß -- der Anfang einer wunderbaren Freundschaft zwischen dem Simon.-BW- Verlag, vertreten durch Art Oliver Simon und diesem enfant terrible der Musik und Konzertwelt. Der bezaubernde Charme  dieses Komponisten zusammen mit seiner unverrückbaren Überzeugung, Musik als umittelbare Erfahrung leben zu lassen bestimmte unsere Gespräche und Begegnungen, die auch unsere gemeinsame Arbeit an Höre hespos mit Tobias Daniel Reiser überstrahlten. Sie führten auch zu Manfred Reichert Spurensuche, dem Ensemble 13 und den Anfängen der Neuen Musik. Musik- neu und anderes Musik jenseits aller auf Personen beschränkter Eitelkeit. Hespos hat diese Tür weit aufgemacht und damit unserem Leben tiefe Erlebnisse gegeben, von denen wir keine Ahnung hatten.  

Mehr Schein als Sein----Menschliche Kommunikation zwischen Wahrheit und Lüge.

Mehr Schein als Sein----Menschliche Kommunikation zwischen Wahrheit und Lüge.

Aus dem Archiv einer Autorin erhielt der Verlag den 1894 erschienenen Roman Polnisch Blut, der es bis zu einer vielbeachteten Review sogar in Blättern der USA brachte. Bei dem damaligen nationalen Medienmarkt eine große Ausnahme. Warum? die dort erzählte Geschichte enthüllte die Ungerechtigkeit einer Zuordnung nach Klassen. Nicht der Adel, so sehr er auch in seiner Lebensart getadelt wurde, sondern Eifersucht und Neid innerhalb der Dienerschaft, wie es Nataly von Eschstruth spannend vor dem Leser ausbreitet: Polnisch Blut, ISBN 978-3- 940862-72-3. Auch die  Anfänge der Psychoanalyse : Hubert Grabitz Freud unterm Protokoll ISBN 978-3-945610-22-0 enthüllen, wie Eifersucht die ersten Debatten um diese neue Wissenschaft beherrschten und diese Anfänge besonders von denen erschwerten, die wir heute zu den führenden Gründern der Psychoanalyse rechnen. Aber dieses sind Beispiele der menschlichen Kommunikation, die diese erschwerten, oder wenn man an die Protokolle der Sitzungen mit Freud denkt sogar vernichteten, aber die politische Wirkung war begrenzt. Die Untersuchung von Marianna Tax Choldin Der Garten der zerbrochenen Statuen ISBN 978-3-945610-40-4 zeigt das Unheil, das entstehen kann, wenn ein ganzes Land unter dem Deckel der Zensur, der Lüge, gehalten wird. Auf den Spuren der Zensur in Russland nennt die Autorin diesen Bericht über die Zensur im Zarenreich bis zur Zeit des Umbruchs in den neunziger Jahren, von der wir heute wissen, dass sie wieder vergangen ist. Beeindruckend sind dabei nicht die Reportagen, die von den Menschen berichten, die das erste Mal erleben, wie sich die freie Aussprache und der ungehinderte Zugang zu den Informationen anfühlt und die Menschen verändert. Beeindruckend ist die Angst, die die liberale Autorin vor dem Zensor, den sie fast leibhaftig vor sich sieht, entwickelt. Obwohl sie seine Spuren nur in den Büchern sieht und findet, nimmt er Gestalt an und bedroht sie bis hin zur Angst vor einem einsamen Aufenthalt in der Bibliothek und den abgeschlossenen Beständen.

Allem Misstrauen, das wir entwickeln, zusammen mit der Frage, warum wehren sich die Russen nicht gegen diese brutale Zensur in ihrem Lande und dem vermüllten Zugang zu den Informationen, muss man die Haltung vieler Deutschen auch unter dem Nationalsozialismus entgegenhalten. Selten wurden alle Äußerungen Hitlers und seines Propagandaministers ehrlich mit Sachkenntnis, die man auch nicht hatte, hinterfragt. Es ist nicht untersucht worden, wie weit die Legende von der Wunderwaffe in Deutschland verbreitet war und den Glauben an eine letztendlich siegreiche deutsche Armee bis zum Schluss aufrecht gehalten hat. Die Menschen waren nicht informiert und sie wussten auch nicht, in welchem Maße sie von den Informationen und dem Zugang zu ihnen abgeschnitten waren.

Die Nachrichten, die wir heute von den Kämpfen aus der Ukraine erhalten, werden sehr oft, und dafür ist man dankbar, mit dem Statement eingeleitet, dass diese Nachricht nicht geprüft werden konnte. Das wird und würde auch jegliche Zensur, positive oder negative verhindern. Umso größer ist die Verpflichtung des Staates jedem Bürger diesen Zugang zu gewähren und dazu gehören richtige Bildungsangebote. Der junge Arzt, der die Patientin aus Ostasien anschrie, weil sie den Fragebogen nicht unterschrieb, weil sie ihn nicht verstand, ist dafür ein schreckliches Beispiel, dass der richtige Zugang gegen einen unaufhaltsamen Zugang an Bürokratie verdeckt um nicht zusagen vermüllt wird.

Bibliotheken sind dafür die richtigen Orte aber nur, wenn sie diesen Zugang gewähren und der ist  mit einem Hinweis auf die entsprechende Datenbank

nicht gegeben. Erwarten Sie mehr, fordert Lankes alle Bürger auf. Die Bibliothek im Dienst der Community, mehr noch zu Zeiten des Krieges.

Besitzen genügt nicht. Kulturelle Identität und kulturelles Erbe

Zur Diskussion: Beutekunst 

Nicht nur in den Zeiten des Kolonialismus wuchs mit der Eroberung der Welt durch die kolonialen Mächte der Raub kultureller Güter: In den Beständen der Vatikan Bibliothek befindet sich da schriftliche Erbe verschiedener Regionen und Nationalstaaten, die nach dem Ersten Weltkrieg entstanden sind. Wie sehr um diese kulturellen Güter gerungen wurde, zeigt auch die end- und folgenlose Diskussion um das schriftliche Erbe Deutschlands und um Rückführung oder Verbleib in Russland. Das Thema wird aber auch durch die digitale Transformation des kulturellen Erbes aufgegriffen. Stephan Büttner: Die digitale Transformation in Institutionen des kulturellen Gedächtnisses. IDBN 978-3-945610-50-3

Mit Kulturgütern der Länder, die im Zuge der Kolonialisierung in Besitz genommen wurden, wurde nach der Eroberung durch die westlichen Mächte ein schwunghafter Handel betrieben. Das hatte auch mit der Entwicklung der Museen zu tun, die im 19 Jahrhundert, sehr oft entstanden als Raritätenkabinett der Landesherrscher zum Aushängeschild der Herrscher wurden. Sie wurden Teil der jeweiligen Repräsentanz. Sie waren auch das Motiv für Ausgrabungen und Forschungen. Dies wird zum Teil sehr deutlich an den Projekten des jungen Kaiserreichs Deutschland. Gleichzeitig waren Wissenschaftler und Forscher den Ergebnissen ihrer Forschungen tief verbunden, wenn man sich in die Geschichten dieser Forschungen vertieft braucht man nur an die Geschichte von H. Schliemann zu denken. Ohne ein tiefes Interesse an der jeweiligen Kultur waren diese Forschungen nicht denkbar.

Die Forschungen der französischen Professorin für Kunst und ihre Ausführungen zur kolonialen Beutekunst und europäischen Museen, in erster Linie französischen und deutschen, haben nun die Diskussion um Museen und ihre Bestände aus den kolonialen Ländern eine neue Dimension gegeben. Wie sehr damit auch das ganze Umfeld in Mitleidenschaft gezogen wird, zeigen die Diskussionen um einzelne Vertreter dieser Epoche und ihre nationale Verwurzelung. Das Radio und hier der Deutschland Funk widmete dem Themenkomplex und allen damit verbundenen Fragen eine lange Sendung am Sonntag den 29.8., in der auch die komplexen Fragen, die mit der geforderten Rückgabe verbunden sind und die nicht nur rechtliche Fragen berühren: so hat z.B. Deutschland einen großen Teil der Kunstgegenstände von Großbritannien gekauft, die als Kolonialmacht ungleich aktiver war als Deutschland.

Diese Diskussion, wie viele der in den Medien geäußerten Meinungen warf die Frage auf, nach Sinn oder besser Ziel dieser Diskussion. Denn sie unterscheidet sich in der Zielrichtung nicht grundsätzlich von dem, den die Beutezüge bewegt haben. Es geht um Besitz. Dies trifft auch auf die Jäger der Räuber zu: Die Beninbüsten, diese wunderschönen geheimnisvollen Abbildungen eines vergangenen Königreiches konnten jederzeit im Ethnologischen Museum in Dahlem besichtigt werden. Es ist uns von keiner Zeit berichtet wurden, an denen diese Ausstellung wegen Überfüllung geschlossen wurde.  Geht es also wieder nur um den Besitz? 

Museen und ihre Ausstellungen sollen Kommunikationsorte sein. Nicht der Besitz von Kunstwerken oder Materialien die uns die Kultur des fremden Volkes vermitteln, berechtigen die Ausgaben dafür, sondern die Kommunikation mit dem Fremden, die damit beginnen soll. Es geht um das Leben mit und durch den Gegenstand. Moderne Kunst bringt das oft ungeschönt zum Ausdruck, wenn der Besucher diese Kommunikation beginnt.

Man hat im Humboldt Forum das berühmte Phonogramm- Archiv geteilt in Gegenstände und die Dokumentation seiner Musik. Damit ist eingetreten, was schon lange Zeit befürchtet wurde und was in Reinform den europäischen und eingeengten Blick rechtfertigt, den ein so schönes Museum wie das Humboldt Forum schon jetzt alt aussehen lässt. Die Gründer des Phonogramm-Archivs, die vor   den Nazis in die USA flohen, ging es um die Welt und Weltläufigkeit im besten Sinn, um Verständnis einer fremden Kultur, um die Kommunikation der Kulturen untereinander. Die Musikethnologen haben grundsätzlich und sehr korrekt die außereuropäischen Musikinstrumente beschrieben. Diese Kenntnis ist wichtig aber sie vermittelt nicht die Berührung durch einen Sänger und Lautenspieler, wie Dahab Khalil aus Nubien: Artur Simon: Kisir und tanbura – Dahab Khalil ein nubischer Sänger von Sai, im Gespräch mit Artur Simon aus Berlin ISBN 978-3-940862-34-1. Der Anblick seiner Laute und besonders die Informationen über ihre Verbreitung vermittelt erste Informationen über diese Musik, aber ihre Stärke und Kraft vermittelt sie über den Gesang, in den Liedern spricht eine Kultur zu uns.

  Es werden keine Gegenstände und Kunst mehr geraubt, aber wer weiß heute schon, dass mit der Zerstörung von Aleppo ein lebendige Musikzentrum zerstört wurde, R. Royl Die Realisierung des Ataba in Syrien ISBN 978-3-945610-58-9. Dies geschah heute und ist dem Raub eines Gegenstandes nicht vergleichbar. Es wurden nicht Gegenstände weggenommen, die eigentlich nur der Beginn einer Kommunikation sind, sondern eine ganze Kultur, sowohl heute als auch in der Geschichte wurde hier in Aleppo zerstört und sie kann nicht wieder aufgebaut werden und kann auch nicht zu uns mehr sprechen.

Wie die Veröffentlichung: Ethnomusikologie Aspekte, Methoden und Ziele (A-Simon, ISBN 978-3-940862-07-5) zeigt, fehlte es der Musikethnologie lange Zeit an grundlegende Methode dieser Wissenschaft, auch eine Folge der allgemeinen Musikwissenschaft in Deutschland und ihrer Betonung eines klassischen Corpus und Ansehen. Es ist zwar Jahre her, dass der Leiter des Phonogramm Archivs den Auftrag erhielt, über einer Neugestaltung des Musikinstrumenten Museums nachzudenken, aber sein Vorschlag, Instrumente des Museums, der Abteilung für Musikethnologie mit der Sammlung des Musikinstrumentenmuseums zusammenzuführen, waren der Anlass für ein Schreiben, dessen Erschütterung ihm psychisch fast das Leben gekostet hätte. Dabei hätte man dadurch eine Weltläufigkeit geschaffen und demonstriert, die wir heute im Humboldt Forum so schmerzlich vermissen. Die Gelegenheit hier zum Beispiele die Verbreitung der Laute oder Laier zu zeigen, hat man nicht einmal in Betracht gezogen. Man zog sich lieber auf die historischen Bezüge zurück.

Daher ist es eigentlich folgerichtig, dass die Zentral und Landesbibliothek keinen Platz mehr im, Humboldt Forum fand. Sie ist für keine Klasse gedacht und dient der Aufklärung und dem Wissen der Allgemeinheit. Das war folgerichtig. Die Allgemeinheit hatte im Humboldt Forum keinen Platz. Dabei vergaß man, dass auch im Barock die ersten Fürsten dieser Allgemeinheit Raum gaben und die ersten Lernräume in der Gestalt von Bibliotheken schufen, in der Überzeugung, dass reine Repräsentation ohne Wurzeln bleibt. Dies scheint sich bis Berlin nicht herumgesprochen zu haben. Berlins Schielen nach dem Tourismus trägt hier faule Früchte. Und dies zur Zeit der grassierenden Fake News. Nicht nur schade, sondern gefährlich.

Warum gilt Aufklärung als fundamentalistisch? und weiter: Aufklärung und Freiheit sind Ideen, die an ihren Ansprüchen scheitern.

Hanna Arendt, der glühenden Verteidigerin der Freiheit Die Freiheit, frei zu sein, München 2018, hätten diese Aussprüche nicht gefallen, wohl aber eventuell den Wahlbeteiligten im Osten der deutschen Republik, die heute mit den immer deutlicher werdenden Brüchen zwischen Ost- und Westeuropa konfrontiert werden.


Der Tagesspiegel vom 30. Mai: „Das Gewand der Königin. Europa Regina zeichnet ab dem 16. Jahrhundert eine Westorientierung der Mächte“, die auch nach dem Abbau der festen Grenzen nach 1989 wieder zum Vorschein gekommen sind. Der Optimismus, mit dem die EU-Erweiterung begann, ist einer Grundskepsis gewichen, die nicht allein dem wirtschaftlichen und sozialen Bruch galt, der dieser Erweiterung folgte, sondern auch keine europäische Einigung unmittelbar einleitete. Liberalismus und Demokratie haben kein unmittelbares Erbe in den Staaten des ehemaligen Ostblocks und haben dem Demokratieüberdruss, dem Nationalismus und dem Aufkommen neuer Potentaten von Urban bis zur Pispartei in Polen den Boden bereitet. Aber nicht nur im Parteiengeflecht des ehemaligen Ostblocks schälen sich neue Machtpositionen heraus. Auch die Kräfteverhältnisse innerhalb der EU können sich verändern und damit Erneuerungen in Administration und Gesellschaft notwendig machen. Peripherie und Zentrum stehen sich gegenüber und bieten gleichzeitig die Identität allen den Staaten an, die jetzt, und eventuell vorübergehend, oligarchische Strukturen bevorzugen und damit alle Staaten entlasten, die sich mit Freiheit und Verantwortung überfordert fühlen.


Dabei war der Kampf dieser Staaten um Freiheit und europäische Zugehörigkeit nicht trivial. Der Garten der zerbrochenen Statuen (ISBN 978-3-945610-40-4) zeichnet den erschütternden Weg, den die Zensur durch die Bildung des russischen Staates genommen hat. Wir gehen davon aus, dass dieses Buch in der Gegenwart eine Fortsetzung schreibt. Wege der Hoffnung (ISBN 978-3-945610 20-6) ist nicht nur die Lebensgeschichte eines litauischen Intellektuellen, der sein Glück in den USA gemacht hatte, es ist gleichzeitig eine Hommage an den unbekannten deutschen Soldaten, der einst die Familie aus dem brennenden Dresden rettete. Immer wieder scheint der Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung diese Erzählungen zu leiten, aber gleichzeitig sind die Kräfte für den Aufbau einer Demokratie bzw. Liberalität nicht sichtbar. Der Wunsch nach wirtschaftlicher Erholung und Beteiligung ist mit Händen zu greifen, es fehlt aber der Wille zur Teilhabe und Gestaltung jenseits der Schilderung der persönlichen Notlagen und Ängste.

Aufklärung war die Grundlage des preußischen Staates, als der versuchte, sich aus dem Geflecht eines Obrigkeitsstaates zu befreien. Dies ist ihm sehr spät, wenn überhaupt, gelungen. Deshalb sollte die Bundesrepublik schon aus dieser Tradition heraus, in ihrem Erbteil Verständnis für die autoritären Strukturen der europäischen Staaten an der Peripherie aufbringen, aber auch gleichzeitig alle Möglichkeiten mit entwickeln, die eine solche politische Zukunft verhindern.   

Mythos Lesen - Mythos Buch

Mythos Lesen - Mythos Buch

Machen Sie mit!

www.nationaler-lesepakt.de, eine Zusammenarbeit der „Stiftung Lesen“ und dem „Börsenverein des Deutschen Buchhandels“, ist der Wochenzeitschrift Die ZEIT eine ganze Seite wert.

„Lesen- eine wahre Superkraft. Lesen eröffnet uns die Welt. Und unseren Kindern eine gute Zukunft. Dafür machen wir uns stark. Das Ganze illustriert mit einem Jungen, verkleidet als Superman und somit passend für die Zielgruppe nicht nur der Eltern, sondern auch der „Jungen, die in der Gruppe der Nichtleser besonders zahlreich vertreten sind.“

Der Nationale Lesepakt wartet mit einem großen Angebot an Veranstaltungen und Preisen auf. Er liest sich wie das Who is Who aller Bücher- und Lesemenschen, die sich in diesem Land kraft ihres Amtes, ihrer Überzeugung und ihrer Ängste zusammengefunden haben, zu einem Zeitpunkt, da das geschriebene oder gedruckte Wort immer weiter an Resonanz verliert, um den Mythos Lesen und dem Buch die Stellung zu erhalten, die diese offensichtlich verlieren.

Der nationale Lesepakt ist die gebündelte Kraft eines ganzen Landes, dem Lesen die Superkraft zu bewahren bzw. möglichst zurückzugeben. Es ist nicht die erste Initiative für das Lesen. Als vor fast 50 Jahren die US-amerikanischen Wirtschaft in einer Untersuchung die Höhe der Mittel feststellte, die ihr durch die fehlende Lesefertigkeit ihres Personals in Handwerk und Betrieben verlorengingen, begann sie eine Kampagne, die an Umfang und Tiefe der jetzigen hier in Deutschland in nichts nachstand. Obwohl sie großzügig Mittel gerade in die kommunalen Bibliotheken spülte, war der Erfolg damals in den USA begrenzt. Steht dem deutschen Lesepakt jetzt ein vergleichbarer Misserfolg ins Haus?

Als vor fast zwanzig Jahren eine Untersuchung über den Einsatz digitaler Informationsmittel in der Lehre die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machte, dass die Lehre in analogen Bahnen verlief und die Studenten in dem Einsatz digitaler Informationen nicht geschult wurden und diese entsprechend auch nicht nutzten, wurden diese Studien weder gelesen noch in Handlungen umgesetzt. Auch wenn die heute Studierenden die Veranstaltungen mit dem Smartphone bzw. Tablet begleiten, so liest sich das gegenwärtig auf allen Kanälen geäußerte Bedauern über das digital rückständige Deutschland wie eine Abschrift dieser früheren Studien.

Die von Klaus Benesch vorgelegt Untersuchung über Buchkultur und Geisteswissenschaften im Informationszeitalter (Bielefeld 2021) nimmt einen anderen Standpunkt ein als die dem Lesepakt zugrunde liegenden Überlegungen. „Wie wir lesen“ versucht die Geschichte und Rahmenbedingungen, und damit den verschiedenen Ausprägungen dieser Kulturtechnik, auf den Grund zu gehen. Benesch fasst damit nicht nur Untersuchungen und Ergebnisse der früheren Jahre aus verschiedenen Institutionen und Kongressen zusammen, sondern gibt durch den Hinweis, dass die Krise des Buches bereits in der Hälfte des 19. Jahrhunderts seinen Ausgang nahm, als das Buch sich nicht nur einer elitär-gutbürgerlichen Gruppe öffnete, sondern immer mehr zum Allgemeingut „verkam“, dem Thema eine ganz neue inweis, Blickrichtung.

Mit der kurzen Erwähnung, dass gegenwärtig die Lesekultur der Jugend völlig andere geschult ist als vor Jahren, dass es also sein kann, dass wohl gelesen, aber anders und anderes gelesen wird, zeigt die Notwendigkeit zur Änderung der Blickrichtung.

Es kann ja sein, dass die Angebote, die heute gemacht werden, wohl eine leicht pessimistische Haltung gegenüber dieser Kulturtechnik verstärken, aber damit der Lesemotivation der Jugend nicht förderlich sind. Warum, fragt man sich, werden die Ergebnisse der Bundesligaspiele nicht nur gelesen, sondern auch im Gedächtnis verankert?

„Lauschen und Lesen“, deren Gedichte einer Veranstaltung einer kleinen Jazzgruppe dienten, zeigte, wie man Lesen und Hören oder Hören und Lesen an den Mann bringen kann. Es ist ein Umdenken gefragt, damit wieder gelesen wird oder besser noch, damit wir den richtigen Eingang zum Lesen wieder finden.

Aktuell ist Stille. Wir planen für die Zukunft

Die hoch angesiedelte Konferenz Digitale Wissenschaft (Stand und Entwicklung digital vernetzter Forschung in Deutschland 20.09.2010 in Köln, OPUS 4 | Digitale Wissenschaft - Stand und Entwicklung digital vernetzter Forschung in Deutschland (hbz-nrw.de) endete mit dem Schlusswort: „ … dass uns bei all den Diskussionen ... derzeit noch keine echte, d.h. virtuelle, Alternative zu einer Tagung eingefallen ist, kein Tool, keine Technik, die das gemeinsame Diskutieren und Erleben, die viel zitierten Gespräche in der Kaffeepause ersetzen kann …".

Bibliotheken haben sich relativ spät auf ihre Aufgabe als Zentrum der Kommune besonnen. Sie haben sich als Bücherschrank für jedermann, als Lernort und als Bildungseinrichtung definiert, ohne diesem Anspruch wie Karsten Schuldt nachwies, praktisch nachzukommen. Erst der in deutscher Übersetzung publizierte Aufruf von David Lankes, „Erwarten Sie mehr“, der ein lebhaftes Echo in der Kulturstiftung der Länder fand, wies der Bibliothek die Aufgabe zu, Mittelpunkt der Kommune zu sein. (s.a. „Die andere Bibliothek - Brief an eine Altbekannte“ unter Die andere Bibliothek - Brief an eine Altbekannte - Magazin 30 | Kulturstiftung des Bundes (kulturstiftung-des-bundes.de). Dabei wurde diese hier angesprochene Kommune weder rechtlich noch politisch eingegrenzt: Menschen, die sich nachbarschaftlich, mit einer Aufgabe, regional oder lokal, vernetzen wollen, sollten die Bibliothek als Zentrum ihrer Kommune ansehen. Mit dieser Aufgabe wurden auch die über die Entwicklung der letzten Jahrhunderte in den Bibliotheken getroffene Einteilung in Öffentliche oder Wissenschaftliche oder welche Unterschiede auch immer herausgestellt und gewünscht waren, in die zweite Reihe verwiesen.

„Im Schnittpunkt von Buchökonomie und Buchkultur stehen die Auswirkungen der Digitalisierung“, sagt die Professorin der Erlanger Buchwissenschaft Ursula Rautenberg. Es sieht aber zurzeit so aus, als ob dieser Schnittpunkt verloren zu gehen droht, weil die Angebote derzeit nur aus Digitalierungsvorhaben bestehen: mögen es Konferenzen und andere digitale Treffen, Fortbildungen oder Informationsangebote sein. Es war eine sehr mutige Entscheidung, die Buchmesse in Leipzig im Frühjahr 2021 abzusagen, weil, wie Oliver Zille es sehr klar ausdrückte, eine Messe eine Begegnung auf den verschiedenen Ebenen erfordert und dieses digital nicht möglich ist. Dem stimmen wir zu, obwohl uns diese Absage aus vielen Gründen sehr geschmerzt hat.

Was wird aus einer Buchwissenschaft ohne Buch?“ fragt die Erlanger Buchwissenschaft. Und wir können uns nicht des Eindrucks erwehren, dass die Vorherrschaft des Digitalen, dem sehr oft die Aura des Modernen anhaftet, durch die Aufholjagd des Buches in kleinen Buchläden leichte Risse bekomme hat. Auf der Ebene des Politischen hat dies Sorge auslöst, wie die Gründung eines nationalen Lesepaktes (Lesen eröffnet uns die Zukunft. Und unseren Kindern eine gute Zukunft. Dafür machen wir uns stark) zeigt. Dabei findet die Gründung dieser Stiftung ihr Pendant in Russland, getragen von ähnlichen Sorgen, dass die Beschäftigung mit einem Buch und einer Geschichte wohl andere Teile unseres Gehirns anspricht als eine permanente Beschäftigung mit elektronischen Nachrichten. Dies sagen wir hier auch angesichts einer permanenten pädagogischen Bedrohung der Kinder durch übermäßigen Fernsehgenuss bzw. Bildschirmkonsum in der Vergangenheit, der sich jetzt als erforderlich erweist.

Wie sehr Bücher zum guten analogen Leben beitragen können zeigen u.a. „Guten Tag - haben Sie Bücher“, dieses kleine Büchlein, das das Leben in der Stadtbücherei Marzahn nachgezeichnet hat, und sich als Bestseller erwies, wie auch die sanfte Satire „Ich bin ein Bibliothekar“ über einem Bibliothekar, der seinen Beruf als Partner des Lesers über alles liebt und aufgeben soll, zugunsten eines unnötigen Programms intellektueller Beschäftigung.

„Verantwortung für alle“ lauten jetzt schon die Forderungen, die auf tiefgreifende soziale und ökonomische Veränderungen hinweisen, die uns das Abflauen der Epidemie und ein Ende der Stille bringen werden. Den Bibliotheken wird dabei eine große Verantwortung zufallen, die sie auch einfordern sollen. Mit dem Sammelwerk: „Bibliotheken.Wegweiser für die Zukunft. Projekte und Beispiele“ zeigen sie, dass sie das können, man muss sie nur lassen und fordern (erscheint im 2. Halbjahr 2021). 

Rainer Kappe

Kollege, Freund und Berater - RIP

Als das Deutsche Bibliotheksinstitut zu Begin des neuen Jahrhunderts unterging, versuchte Rainer Kappe in dem Chaos zu retten, was noch zur retten war und den vielen Kollegen wenigstens den Hauch einer Zukunft zu vermitteln. Er selbst erhielt eine gute Zukunft im Jüdischen Museum. Dort sahen wir uns wieder. Er war zusammen mit anderen Autor und Herausgeber für Das Tagebuch des Klaus Seckel. ISBN 978-3-940862-14-3. Er beriet den Simon Verlag für Bibliothekswissen während des schwierigen Beginns seiner Tätigkeit und illustrierte einige der neuen Publikationen.  Rainer Kappe begleitete uns über viele Jahre. Wir werden ihn nie vergessen.

Ich bin ein Bibliothekar

Gotthold Ephraim Lessing war einer. Er gab der Wolfenbüttler Bibliothek das Gesicht eines Lern- und Wissenszentrums. Antonio Panizzi formte das British Library Museum zu der effektiv arbeitende British Library um und gab ihr ein prägendes Gebäude. Benjamin Franklin mit seinen Vorschlägen zur Systematik förderte die Gründung öffentlicher Bibliotheken in Frankreich und Gallardo legte die ersten Grundlagen für ein von Aufklärung und Liberalismus getragenem Bibliothekswesen in Spanien. Leider musste er diese Ideen mit zeitweiligen Gefängnisaufenthalten bezahlen, anders als bei der Bibliothek für Ausländische Literatur in der Sowjetunion, in der eine große Anzahl verdächtiger Intellektueller für Jahre Arbeit und Schutz vor der Perestroika fanden. Die Lebenskrise der Bibliothekare in der Bundesrepublik wurde von Rainer Strzolka traurig und komisch dokumentiert in: Der Bibliothekar – ein Monodrama, von den slowenischen Kollegen mit Vergnügen übersetzt.  

Bibliotheken bildeten immer den Hintergrund kultureller Blüte, wie die Übersetzungsschulen in Toledo, die gleichzeitig die ersten Leihzentralen bildeten und damit die Klöster des frühes MA mit Wissen und Möglichkeiten des Studiums ausstatteten. Daher ist es kein Wunder, dass die Bibliothek von Alexandria vor einigen Jahren neu aufgebaut, zu einem nationalen Erbe Ägyptens wurde, die in der Revolution vor einigen Jahren von allen Bewohnern geschützt wurde, wie David Lankes in Erwarten Sie mehr, 2017, berichtete.

Es waren Bibliothekare, die im Hintergrund, sehr oft intensiv ihrer Aufgabe verpflichtet, in das Zentrum des Interesses rückten. Graue Maus oder Literaturluder - das Bild der Bibliothekarin in der Belletristik ausgewählter Länder nennt Cornelia Fix ihre 2008 erschienene BA-Arbeit. Dieser Trend wurde durch Veröffentlichungen und andere Medien verstärkt, die das Bild der Bibliothekarin zeichneten, sehr oft mit einer leicht negativen Tendenz, altmodisch, nicht zeitgemäß, oft komisch. Hemdesusen, diesen Titel erhielten sie in einem Bericht über einen Kongress öffentlicher Bibliotheken in den 50er Jahren.

Veröffentlichungen und Kommissionen über das Berufsbild folgten auf Kongressen und Tagungen. Altmodischer Habitus bestimmte den Ton des Unzeitgemäßen dieser Berufsgruppe von der Kritik bis hin zur persönlichen Beleidigung. Als die Informationswissenschaft begann, die Informationsvermittlung zu erobern, und Ideen eines sich lohnenden Marktes das erste große staatliche Förderprogramm in der Bundesrepublik bestimmten, nivellierte sich in vielen Ländern weiter der Ruf der Bibliotheken zu veralteten unbrauchbaren Einrichtungen, besonders des Personals, das diesem neuen Zeitgeist und rapiden Entwicklung nicht gewachsen sei.

Der smarte Manager hielt Einfluss. Eingangs heftig beklatscht, wie der unglückselige Manager von Bertelsmann mit seinem Preisgesang auf die totale und kontrollierte Beherrschung der geistigen Welt, besonders der Musik, durch das Internet in einer internationalen Tagung in Berlin in den 90er Jahren.

Guten Tag - haben Sie Bücher dagegen, dieses Tagebuch einer öffentlichen Bibliothek in Berlin-Marzahn, zeichnet die unermüdliche Informationsarbeit seines Personals für jedermann bis hin Einrichtung von Schreibwerkstätten.



Und nun diese Satire.

Christer Hermansson: Ich bin ein BIBLIOTHEKAR!


Eine scheinbar altbackene Beschreibung eines Menschen, der diesen Beruf liebt und mit ihm tief zufrieden ist. Administrativen Aufgaben wie Rechnungslegung etc. unterzieht er sich ohne Widerspruch. Nur die Absurdität der neuen Aufgaben einer smarten Managerin unter der Zerstörung seiner für die Bibliothek so wichtigen Kompetenzen erkennt er nicht. Oder doch???

Die neue Managerin erreicht schnell ihr Ziel...

Wir wollen den Autor, Christer Hermansson, nach Deutschland einladen für Lesungen und Begegnungen. Er spricht Deutsch. - Wir suchen dafür Partner und Mitstreiter - Termin offen (Dank Corona).

Spannend verspricht das Gespräch zu den verpassten (oder politisch nicht gewollten?) Chancen für Bibliotheken während der Corona-geprägten Zeit zu werden.

 

Kontakt und Bestellungen:

Telefon: 030 44739675

per email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Fake News und wir. Neue Formen der Macht und des Wissens

Vor einer Dekade veröffentlichte die junge Bibliothekarin und Pädagogin Eva Homeyer Informationskompetenz in Grundschulen. Probleme und Perspektiven für Schüler und Lehrer, ISBN 978-3-940862-03-7. Das Buch war hervorragend recherchiert, sehr gut geschrieben und erhielt auch ausgezeichnete Kritiken. Es wurde nicht verkauft, daher nehmen wir an, dass es nicht gelesen wurde.    
   

Fake News, Propaganda und Desinformation im Digitalen Raum, ISBN 978-3-945610-55-5 nennt Johannes Elia Panskus sein Buch, das auf der Büchermesse in Leipzig 2020 vorgestellt werden sollte. Eine Entwicklung von 10 Jahren im Vergleich zu dem Buch von Homeyer, bei der Digitalisierung ein Lebensalter, was eigentlich Fortschritte aufzeigen sollte und doch mit der Coronakrise das ganze Elend der Digitalen Entwicklung in diesem Land nur anhand dieser einen Publikationen vor Augen führt. Mangelnde Ausstattung mit Hardware sowie eine fehlende Integration in den Unterricht, die die nicht wahrgenommene Verantwortung auf den Schultern einiger leidenschaftlicher Nerds ablegte, die aber weder durch eigene Weiterbildung noch durch Unterstützung der Schulleitungen, mögen es die Schulen selber oder deren höheren Funktionen sein, umgesetzt wurde. Politische Digitalpakte helfen dann wenig, wenn nicht der Erwerb der digitalen oder Informationskompetenz als Zielvorgabe definiert und verfolgt wird.

Die Coronakrise brachte es an den Tag, als von heute auf morgen Kinder mit Hilfe der elektronischen Medien unterrichtet werden sollten und es bedurfte dem Beispiel einer Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen, in der der Unterricht wirklich in dieser Art stattgefunden hat. – Ohne Eltern und ohne genervte Kinder. Der Ministerpräsident von Thüringen will weitere Lockerungen der Corona-Verbote, um die Wut der Mitbürger und die Flut der Fake News einzudämmen. Was für eine Verwechslung von Ursache und Wirkung. Fake News sind nicht Folgen einer Wut, sondern Folgen mangelnder Ratio und wie die Familienministerin bei der montäglichen TV-Sendung von Hart aber fair sagte, die sogenannten digital natives können das Internet in ihrer Tiefe und Breite nicht nutzen, es sind digitale Verbraucher, die amazon jetzt einen Riesengewinn bescheren, aber nicht die Informationsquellen nutzen, die den fake news den Boden entziehen würden.


Mit der Aufklärung der Neuzeit bekam der Glauben an Teufel und Hexen neuen Auftrieb, manchmal auch genutzt von der Kirche, um Menschen in ihrem gehorsamen Unglauben zu lassen. Wenn die Kirche auch damals geglaubt haben mag, ihre Macht auf diese Art zu bewahren, es war ein Irrtum.  Der Staat von heute möge es die nationale, kommunale oder Länder-Ebene sein, deren Interesse dem Machterhalt oder Zuwachs gilt,  sie sollte diesen Irrtum nicht verfolgen. Es hört sich einfach an und verliert doch durch die Wiederholung jede Wahrheit. Fake News, irrige Ansichten lassen sich nicht durch einmalige Gespräche aus der Welt schaffen, sondern nur durch Informationen, den rechten Zugang zu ihnen und den Umgang mit diesen Werkzeugen. Mit Zwischen Informationsflut und Wissenswachstum – Bibliotheken als Bildungs-und Machtfaktor der modernen Gesellschaft wies W. Umstätter schon vor Jahren auf diesen Paradigmenwechsel in der Macht hin, und verknüpfte ihn mit der Forderung nach einer neuen Infrastruktur, auch den Wechsel und die neue Wertigkeit, die Information und Wissen mit sich brachte und bringt. Dies hat sich nun erneut bewahrheitet. Corona bringt es an den Tag. Dies  wurde nicht nur von einem Teilnehmer des oben genannten Hart aber fair in das Publikum getragen. Viele Mittel für die Lufthansa (wenn auch nur als Kredit), aber anscheinend immer noch keine für die Zukunft. Wie wird unsere Zukunft aussehen, wer wird sie sichern?


Ungeklärte Fragen und keine Antwort.              

Unsere Autoren- eine Hommage des Simon-BW-Verlages

Der Simon-BW- Verlag wird in diesem Jahr zehn Jahre alt. Das ist nicht alt. Er ist immer noch der Benjamin im Vergleich zu vielen älteren und größeren Verlagen. Wir wollen auch die Schwierigkeiten kleiner selbstständiger Verlage durch keinen Bericht unseres Kampfes ums Überleben ergänzen, sondern wir wollen dem Fundus unserer Arbeit, unser Zentrum, unsere Überlebensbasis, den Quell unserer Freude in unserer täglichen Arbeit in den Mittelpunkt dieser Chronik stellen, unsere Autoren.

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Stephan Büttner

Wie sich die Informationswissenschaft in der digitalen Transformation behauptet

Zwei vielversprechende Ansätze, um sich immer wieder neu zu etablieren

Stephan Büttner (Hrsg.), Die digitale Transformation in Institutionen des kulturellen Gedächtnisses - Antworten aus der Informationswissenschaft, Simon Verlag für Bibliothekswissen, Berlin 2019.

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Information Literacy darf nicht nur ein Traum sein.

Open Access hieß die Devise, als das Internet die Hoffnung auf freien Zugang zu alles Informationen ohne Schranken versprach. Information Literacy wurde gefordert, damit alle nicht nur den Zugang zu den Informationen hatten, sondern auch im vollen Umfang nutzen konnten. Aber schon vor mehr als zwanzig Jahren, damals belächelt von allen Informationssprofis, veranstaltete die Friedrich Ebert Stiftung einen Kongress zum Hass im Internet. Aktuell ist deutlich geworden, nicht nur Hass und Verleumdung, sondern Fehl-, Falsch und Desinformationen verfälschen die Räume und Träume vom barrierefreien Open Access.

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Fake-News: Fehl-, Falsch- und Desinformation

Open Access war die Devise , als das Internet die Hoffnung auf freien Zugang zu alles Informationen ohne Schranken versprach. Information literacy wurde gefordert, damit alle mit dem neuen Medium umgehen konnten und  nicht nur den Zugang zu den Informationen hatten, sondern auch im vollen Umfang nutzen konnten.

Aber schon vor mehr als 20 Jahren, damals belächelt von allen Informationssprofis, veranstaltete die Friedrich-Ebert-Stiftung einen Kongress zum Hass im Internet. Die Gegenwart zeigt uns heute, nicht nur Hass und Verleumdung, sondern Fehl-, Falsch- und Desinformationen  verfälschen die Räume und Träume des Open Access.

Schon Stefan Hauff-Hartig. Fehl-, Falsch- und Desinformationen aus dem Blickwinkel der Informationswissenschaften weist auf die Kenntnis des Kontexts  hin, um den Wahrheitsgehalt von Informationen zu entschlüsseln. Willi Bredemeier erfragt von Spezialisten und Hochschullehrern in Die Zukunft der Informationswissenschaft - Hat die Informationswissenschaft eine Zukunft? Gegenwart und Zukunft, Perspektiven und Forschungsfronten als Folgen der Digitalisierung. Dies sind nur einige Punkte der hier vorgelegten Untersuchung.

Mit dem Sammelwerk Die digitale Transformation in Institutionen des kulturellen Gedächtnisses hat Stefan Büttner Antworten aus der Informationswissenschaft auf die Umwälzungen der Digitalisierung herausgegeben. Nicht nur Bibliotheken und Forschung, sondern auch Museen und  Institutionen stehen vor Forderungen einer neuen Zusammenarbeit, die von jedem digital literacy erfordert und damit die  früher geforderte information literacy dramatisch weiter entwickelt.  Diese information literacy wird nicht nur von einigen Institutionen und Wissenschaftlern gefordert, sondern von jedem einzelnen, damit er nicht verständnislos in einer Welt verloren geht, die sich dramatisch verändert.

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Die andere Bibliothek

BRIEF AN EINE ALTBEKANNTE von Richard David Lankes – als Vorbereitung für den Bibliothekartag Juni 2018 in Berlin und für die Zukunft

Liebe Bibi,

Du bist nicht die einzige Bibliothekarin, die sich Sorgen um die Zukunft der Bibliotheken macht. Entweder bekommt man gesagt, Büchereien seien altmodisch oder überflüssig geworden, oder man hört, dass Bibliotheken in Zukunft eher als eine Art Stadtteilzentrum fungieren sollen, eher Erlebnisse als Lesefähigkeit und Bildung vermitteln sollten. Du fragst Dich, warum wir eigentlich ein neues Bibliothekswesen benötigen, das die Rolle der Büchereinen - und Deine eigene - in einer modernen und diversen urbanen Gesellschaft neu denkt.

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Stadtbibliotheken – Raum für Veränderung

Im Vergleich zum Theater oder dem Konzertsaal gelten Stadtbibliotheken als besonders informell und niedrigschwellig: Sie stehen jedermann, Erwachsenen und Kindern, offen, sie liegen üblicherweise inmitten der Städte und ihr Besuch ist mit geringen bis keinen Kosten verbunden. In den Stadtgesellschaften der Gegenwart könnten öffentliche Bibliotheken mit einem erweiterten Angebot eine prominente Rolle übernehmen, wenn es darum geht, wichtige Medienkompetenzen zu vermitteln sowie die Chancen auf kulturelle Teilhabe gerechter zu verteilen. Als städtische, nicht-kommerzielle Orte bieten sie einen Raum für das Miteinander verschiedenartiger Kulturen. Mit ihrem neuen Programm will die Kulturstiftung des Bundes diese neue Handlungsrolle von Stadtbibliotheken in Deutschland würdigen. Ein antragsoffener Fonds wird innovative Projekte von Stadtbibliotheken fördern, die dazu beitragen, diese als offene Orte der Begegnung zu etablieren. Programmbegleitend dienen Workshops, Informationsangebote und Veranstaltungen der Vernetzung und dem internationalen Erfahrungsaustausch zwischen den Bibliotheken. Die Kulturstiftung des Bundes fördert das Programm für Stadtbibliotheken in den Jahren 2018-2022 mit 5,6 Mio. Euro.

www.kulturstiftung-bund.de/stadtbibliotheken

in: Kulturstiftung des Bundes Nr. 30 Frühling /Sommer

Beiträge

ACTA: Anti-Counterfeiting Trade Agreement – Handelsabkommen zur Bekämpfung von Produktfälschungen

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Produktpiraterie

Auf den 25 Seiten des Abkommens erscheint 40mal das Wort »Enforcement« – die »Durchsetzung« von Vorschriften, das Wort User – Nutzer – erscheint nur ein einziges Mal! Damit ist gleich fast alles gesagt. Die Rechte von Nutzern des Internets sind den Verfassern ziemlich egal. Da wundert es auch nicht weiter, wenn das Wort »penalties« – Strafen – 16mal erscheint.

Dennoch wäre es zu einfach, nur schwarz-weiß zu sehen. Immerhin versucht dieses Handelsabkommen allgemeine Regeln für den Umgang von Staaten mit der Verfolgung von Produktpiraterie und Verletzung von Urheberrechten aufzustellen. Wenn es ein weltweites, einheitliches, von allen akzeptiertes Abkommen gäbe, könnte es auf unseren Planeten ein Stück mehr an Rechtssicherheit gegeben. Doch bei näherem Hinsehen fallen gravierende Mängel auf. Lateinamerika südlich von Mexiko ist mit keinem Staat vertreten. Mit Ausnahme Marokkos ist kein Staat Afrikas dabei. Mit Ausnahme von Japan, Südkorea und Singapur ist auch kein asiatisches Land Teilnehmer des Vertrags.

Warum sollten Länder wie Indien, Bangladesh oder viele andere Staaten ein solches Abkommen unterzeichen? Für die meisten Länder der Welt bedeutet dies die Zementierung der wirtschaftlichen Vorherrschaft Nordamerikas und Europas, die viele ihrer Produkte schon ganz »legal« zu extrem niedrigen Preisen auf dem Weltmarkt einkaufen, während die Arbeiter/innen von den dafür bezahlten Hunderlöhnen kaum überleben können. Die beiden größten Staaten der Erde, Russland und China werden ein derartiges Abkommen sicher nicht unterschreiben.

In der Einleitung des Agreements wird auf die Notwenigkeit der Durchsetzung der Rechte verwiesen, weil:

• damit das Wirtschaftswachstum aller Industrien global gesichert würde
• die Rechteinhaber sonst finanzielle Einbußen erleiden würden
• mitunter die Verletzung von Rechten eine Einnahmequelle für organisiertes Verbrechen bildet
• Rechtsverletzungen zu Risiken der Gesundheit von Verbrauchern führen könnte

Das letztere werden wohl alle sofort unterschreiben wollen, wenn wir an verfälschte Medikamente denken. Die Bekämpfung organisierter Kriminalität ist sicher eine vorrangige Aufgabe der Polizei und kann wohl kaum mit einem Handelsabkommen wirksam bekämpft werden. Die Berufung auf finanzielle Einbußen der Rechteinhaber löst eher gemischte Gefühle aus. Sofern Künstler und Schriftsteller betroffen sind, haben diese sofort unsere Sympathien. Meist verdienen diese nur wenig. Aber warum große Konzerne finanzielle Einbußen haben sollten, erschließt sich nicht unbedingt.

Alles nur geklaut

Wenn z.B. besondere Uhren-Marken als Imitate auftauchen, dann kann sich der Hersteller nicht über Verluste beklagen. Wer Imitate erwirbt, kann sich teure Uhren einfach nicht leisten. Diese Billigprodukte halten ohnehin nicht lange. Aber haben die Erfinder »neuer« Produkte (z.B. Uhren) diese wirklich völlig eigenständig erfunden? Wohl kaum. Auch sie haben sich Erfahrungen und Kenntnisse von Vorläufern angeeignet, ohne dass diese jemals auch nur einen Cent dafür gesehen hätten.

Dennoch bleibt den Unternehmen schon ein Schutz: der Markenname! Denn mit diesem verbinden sich Herkunftsland und ein Standard, welcher von Produktpiraten natürlich nicht eingehalten wird. Hier gibt es keine Alternative. Es ist zwar berechtigt, billige Produkte zu produzieren, aber mit dem Etikett von bekannten Firmen darf man sie nicht versehen, weil der Kunde getäuscht wird und ein minderwertiges Produkt erhält.

Urheberrechte

Urheberrechte gab es früher nicht. Wenn Martin Luther mit seinen Schriften gut verdiente, dann weil er dieses neue Medium in einem Maße nutzte, wie es zuvor noch nicht vorstellbar war. Dies rettete ihm das Leben. Seine Gegner hätten ihn am liebsten vorzeitig ins Jenseits befördert. Seine Schriften gaben ihm einen solchen Bekanntheits- grad, dass sich die Mächtigen nicht mehr trauten, solch ein Mittel anzuwenden, weil dies eine breite Revolte gegen die Obrigkeit ausgelöst hätte. Er war der erste Medienstar, dessen Schriften Öffentlichkeit sicherten und der Willkür der Obrigkeit Grenzen setzten.

Buchhändler haben hier schon eine angemessene Lösung gefunden. Sie bieten von einem Buch einzelne Seiten zum Lesen an, sodass ich mir ein Bild davon machen kann, ob ich das Buch kaufen möchte oder nicht. Wenn Unternehmen etwas ins Netz stellen, dann dürfen sie nicht gleich diejenigen verfolgen, welche sich auf die Seite einschalten und etwas herunterladen. Wenn sie das nicht wollen, dann müssen sie die Seiten blockieren. So einfach ist das!

Piraten im Netz

Wer sind die Piraten im Netz? Oft wird suggeriert, dass nur die Internetnutzer Rechte verletzen. Damit wird von den schwarzen Schafen in den eigenen Reihen abgelenkt, denen es weniger um die Wahrung von Rechten geht, als vielmehr um die Erschließung enormer Geldquellen. Abmahnanwälte verfolgen vor allem jugendliche Nutzer. Haben diese einen Song angehört, um zu überlegen, ob sie sich zum Geburtstag davon eine Platte schenken lassen sollten, so flattert bald darauf ein Schreiben ins Haus, wo hohe Abmahngebühren von einigen hundert oder mitunter auch tausenden Euro verlangt werden. Beim Anhören von Musik für weniger als eine Minute wird nicht realisiert, dass in wenigen Sekunden mehrere Daten auf den eigenen PC herunter geladen werden und dass man damit selbst als Anbieter auf dem Markt in Erscheinung tritt. Durch hohe Forderungen von Abmahnanwälten wurden schon ganze Familien in den Ruin getrieben. Es reicht auch nicht wenn Staatsanwaltschaften nicht mehr bereit sind, solchen ‚Anwälten’ die Adressen von angeblichen Rechtsverletzern zur Verfügung zu stellen. Das Warnsystem, welches seit Herbst 2012 in Frankreich gilt, ist wegweisend. Die meist jungen Menschen werden bei der ersten Rechtsverletzung verwarnt, dann noch einmal und nach dem dritten Mal folgen Sanktionen.

Das reicht aber nicht aus, wenn die Verwarnungen durch eine Institution oder Behörde erfolgen. Es muss vielmehr, wenn eine Seite kostenpflichtig wird, der Hinweis vom Anbieter sofort sichtbar auf dem Bildschirm erfolgen, sodass nach Anschauen von 30 Sekunden oder 1 Minute dieses Programm kostenpflichtig wird mit Angabe der Höhe der Kosten pro Minute. So etwas gab es vereinzelt schon mal bei einigen Unternehmen. Damit aber dies nicht nur als Randstreifen auftaucht, müssen zwei weitere Bedingungen erfüllt sein: der Text muss in der Landessprache und der internationalen Verkehrs-sprache am besten quer über den Bildschirm erscheinen. Unabhängig davon muss ein Symbol auftauchen, welches jedem Nutzer in der Welt verständlich sein sollte.

Internetprovider als Erfüllungsgehilfen der Wirtschaft

In Artikel 27: (Enforcement in the Digital Environment) heißt es, dass die Teilnehmer-Staaten am Abkommen durch Gesetze und Verordnungen sicherstellen, dass Internet- Provider ohne Verzögerung zügig Daten über Internetnutzer herausgeben müssen. Vielen ist nicht bewusst, dass die Verletzung von Urheberrechten nicht nur ein Verstoß gegen zivilrechtliche Vorschriften bildet, sondern auch eine Straftat ist, wo es auch zu Gefängnisstrafen kommen kann. Bei nicht kooperativen Verhalten der Netzbetreiber drohen diesen hohe Schadensersatzklagen. Für viele Unternehmer ist dies ein leichter Weg Einnahmen zu erzielen, als selbst gegen Rechtsverstöße von Nutzern vorzugehen. Die Provider zu Erfüllungsgehilfen der Staatsanwaltschaften zu machen, um berechtigte oder vermeintliche Ansprüche durchzusetzen, ist unzulässig. Bei offensichtlich unzulässigen Beiträgen (wie z.B. Volksverhetzung und offensichtlichen Rassismus) sollten Provider schon von sich aus aktiv werden. Man sieht dies mitunter ja schon im Netz, wenn es heißt, aus rechtlichen Gründen wurde eine Seite entfernt.

Internetprovider können, selbst wenn sie wollten, nicht das Netz kontrollieren, weil es sich mit Inhalten und Teilnehmern so rasant ausbreitet. Die Post ist auch nicht verantwortlich für den Inhalt der Pakete und Päckchen, die sie transportiert, genauso wenig wie der Fotohändler, der für Kunden Abzüge von Negativen erstellt.

Ausblick

Die Vorstellung mit dem Handelsübereinkommen zur Produktpiraterie und zum Schutz der Urheberrechte würde man die Probleme ein für alle Mal in den Griff bekommen ist illusorisch. Das wissen die Gegner wie auch die Verfasser von ACTA. Diese haben aber die Interessen von Providern und Nutzern vom Internet zu wenig beachtet, sondern sich mehr für die Interessen ihrer Auftraggeber stark gemacht. Denn mit der Umsetzung von Maßnahmen ist weiterer Ärger und Widerstand angesagt. Ein Abkommen, wo die halbe Welt nicht gefragt wurde, hat kaum Aussicht auf allgemeine Akzeptanz.

Beim Verfassen des Vertragstextes mag man ja die Vorstellung gehabt haben, wenn es wenige Seiten umfasst, dann wird es wohl Zustimmung finden. Viele Vorschriften sind auch nur grob umrissen (zu Deutsch: schwammig), um den einzelnen Ländern Raum zu lassen für eine entsprechende Umsetzung eigener staatlicher Vorschriften. Gründlich daneben gegangen sind die Abschnitte zum Urheberrecht, welche nur Interessen der Anbieter sehen, aber nicht ausreichend die der Nutzer und deren Rechte. Die Proteste »ad Acta« – zur Ablage – sind gerechtfertigt, aber unzureichend. Es muss wohl eher heißen auf den Müll damit!

Rainer Kappe, Berlin Februar 2012