Die Suche nach Themen, Gesprächen mit Autoren, Fortbildungsveranstaltungen des Börsenvereins- alles setzen wir ein, um schöne interessante und wichtige Bücher zu machen. Der Lesemarathon ist eine Begegnung mit dem Kunden, erwünscht und erwartet und dieses Jahr außerordentlich erfreulich.

Wir wissen, dass neue Musik leider immer noch ein schweres und oft nur durch öffentliche Förderung eingehauchtes Leben führt. Wir bekommen keine Förderung, aber wir wollen Neue Musik dem Publikum nahe bringen und es erleichtert sehr, wenn man einen wunderbaren kooperativen Streiter an der Seite hat, wie Herrn Bosch von der Musikalienhandlung Riedel in Berlin mit seinen freundlichen Mitarbeitern. Und es klappte! Junge, sehr junge Fans waren begeistert, fanden die Musik (und die Musiker) spannend und lassen hoffen, dass die neue Musik sich die junge Generation erobern wird.

Charmante, kluge Lehrer, mögen sie alt oder jung sein, mögen sie in der Hochschule oder in der Schule vor Ort sein, können immer ihre Zuhörer in den Bann schlagen. Der Doyen der deutschen Bibliothekswissenschaft Professor Walther Umstätter (emeritiert von der Humboldt Universität) und seine entzückende Frau bewiesen dies auf das Schönste. Lesen kann vergnüglich sein hieß die Veranstaltung in der Wolf-Dietrich-Schnurre Bibliothek in Weissensee mit Recht, denn den Kindern machte es ein großes Vergnügen. „Lesen Sie doch weiter“ baten sie alle. Die Detektivgeschichte des Buchstätter Bibliotheksmarders war spannend und bereitete aufs beste auf den Bibliotheksbesuch vor. Die anschließenden Fragen und der Wunsch der Kinder nach dem Besitz des Buches zeigten dem Autor, dass seine Absicht, Kindern die Bibliothekswelt zu offenbaren, sich auf beste erfüllte.

Aber der Lesemarathon fand nicht nur in Berlin statt. Die kleine Bibliothek von Lebus, die vom Geist, dem Willen und dem unbeirrbaren Einsatz ihrer schönen Bibliothekarin lebt, war ein hinreißender Gastgeber. Überall war für die Veranstaltung eingeladen worden. Es fanden sich außergewöhnlich viele Besucher für diese Veranstaltung ein an diesem regnerischen und dunkeln Novembertag – trotz des Themas. Dies wurde von der Autorin aber mit so viel humorvoller Sachlichkeit vorgetragen, dass sich in dem festlich geschmückten Raum eine fröhliche Stimmung breit machte. Uns aus Berlin kommenden wurde ein so herzlicher und liebevoller Empfang bereitet, dass ein weiterer Besuch von Lebus auf unserem aller Kalender landete. Weiß das Tourismusbüro, was für eine gute Mitarbeiterin sie in dieser Bibliothekarin hat? Wahrscheinlich, wie der Bürgermeister und die ganze Kommune mit 3000 Einwohnern, von denen über 20 % feste Leser sind. Wir jedenfalls versprachen, wieder zu kommen, in diese kleine, hübsche ehemalige Bischofsstadt an der Oder, gegenüber unserem Nachbarn Polen und mit dem bald wieder neu erstandenen Schloss.

Einfach ist es nicht, gute Partner zu finden, denn eine solche Veranstaltung ist in einer Zeit, die immer mehr unsere Zeit frisst, eine Belastung. Wir sind unseren Autoren und unseren Partnern sehr dankbar für diese Buchwoche – sie hat uns eine wunderbare Zeit und gute Begegnungen geschenkt, mit Menschen und Büchern. Eine außergewöhnliche Woche, die uns viel Freude bereitet hat. (Simon Verlag für Bibliothekswissen)