Lesen ohne Hürden beschreibt der Berliner Tagesspiegel am Sonntag, den 27.1seinen Bericht über die zunehmenden Veröffentlichungen Berliner Forscher in Open Access Journalen und begründet dies mit den immer noch herrschenden Barrieren des Zugangs jedes Bürgers zu wissenschaftlicher Literatur. Ob die Open Access Journal wirklich nun den leichteren Zugang ermöglichen, wissen wir nicht. Aber der Artikel verschweigt die wahren Hintergründe, warum zunehmen Forscher auf Open Access Journale ausweichen. Die Basis dieser Entwicklung liegt leider auch in der unglückseligen Preisentwicklung wissenschaftlicher Zeitschriften, die daher die Bibliotheken zwangen, Abonnements zu kündigen, deren Autoren in großer Zahl auch ihre Leser waren. Die wissenschaftlichen Zeitschriften dienten in erster Linie der Kommunikation der Forscher.

Dazu gehörte auch der sogenannte impact Faktor, der Berufungen und Karrieren von der Anzahl (und dem Umfeld ) der Zitate in den Zeitschriften abhängig machte. Diese dicht gestrickte Struktur wurde durch grundlegende Veränderungen in Universitäten und Akademien aufgelöst. So werden die Veröffentlichungen in den open access Journalen heute noch von den großen Wissenschaftsgemeinschaften, wie Max Planck und DFG unterstützt, auch in Form von Zuschüssen für die Autoren für ihre Veröffentlichungen in open access Journalen. Dies beruht auch auf der Überlegung, dass die wissenschaftlichen Autoren ihre Forschungen nur mit staatlicher Unterstützung durchführen können und daher die Ergebnisse dieser Forschung auch der Allgemeinheit gehören.

Ergebnisse der Forschungen in zunehmenden Maße der Öffentlichkeit nahe zu bringen, beherrscht auch die öffentliche Diskussion und daher sind ist der Wechsel des Paradigma, wie es jetzt die Open Access Zeitschriften einleiten, vorhersehbar und drückt sich auch in den Motto der diesjährigen Büchermesse in Leipzig einfach erlesen und des Bibliothekartages ebenfalls in Leipzig Bibliotheken verändern aus.

Wem Wissen gehört, ist das Thema einer alten Diskussion der Politik und sie wird auch in Zeiten der Digitalisierung nicht an Brisanz abnehmen. Damit verbunden ist die Formen des Zugangs und dazu passt das Motto des Bibliothekartages. Auch open Access kann neue Barrieren schaffen, wie der zunehmende Verlust von Lesekompetenz großer Schichten der Bevölkerung.

Nicht nur das Buch von David Lankes Erwarten Sie mehr, berichtet von einer kleinen College Bibliothek, deren erfolgreiche Bibliotheksarbeit auf der Hilfe und Unterstützung jüngere Semester beruht. Bibliotheken verändern heißt, sie zum Mittelpunk der Kommune zu machen, wie immer diese auch geartet ist. Lesen ohne Hürde bezeichnet dann nicht die Umwandlung eines Zeitschriftenbestandes zu Open Access Journalen sondern sollte jeder Besuch einer Bibliothek sein, in der Bibliothekare Hürden niederreißen und Wege aufzeigen zur Teilnahme an der der Welt des Wissens.